Das Thema im Februar ist “Ayurveda”

Namaste Yogi,

Asanas (Korperübungen), Pranayamas (Atemübungen) und Dhyana (Meditation) sind klare Komponenten des Yoga und ein Yogi oder ein Yoga-Aspirant, übt sie auf dem Weg der Selbstverwirklichung. 

Dies sind jedoch nicht die einzigen Säulen des Yoga, innerhalb der Tradition gibt es auch Ayurveda, das ist der Bereich der Gesundheit, der traditionellen Medizin. Das Wort “Ayurveda” kommt aus dem Sanskrit und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: “Ayus” = Leben / “Veda” = absolutes Wissen.  

Wir können also sagen, dass Ayurveda “das absolute Wissen vom Leben” bedeutet, das nicht nur den physischen Körper und den Geist, sondern auch den energetischen Körper umfasst.

Die heutige Welt betrachtet Ayurveda als ein System, dessen Ziel es ist, Krankheiten vorzubeugen und zu heilen.  Es geht jedoch noch weiter, und ich wage zu behaupten, dass es mehr als ein System ist, nämlich eine Wissenschaft, die, obwohl sie uralt ist, heute viel zu lehren hat.

Ayurveda erklärt und lehrt die 5 Elemente, die in der gesamten Natur vorhanden sind: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, die alle Strukturen bilden, die wir im Universum, auf unserem Planeten, in allen Organismen kennen; diese Elemente sind verantwortlich für ihre Funktion und Aktivität. 

Die Kombination dieser Elemente formt, wie bereits erwähnt, alle Organismen, und solange sie sich im Gleichgewicht befinden, ist die körperliche und/oder geistige Gesundheit gewährleistet, weshalb ein Ungleichgewicht der 5 Elemente zu dem führt, was wir als Krankheit kennen.

Sowohl im Kosmos als auch auf unserem Planeten wird alles, was wir in der Natur sehen, von diesen 5 Elementen bestimmt: der Mensch, die Flora, die Fauna, die Nahrung… alles, absolut alles.

Die Konstitution, durch die jedes dieser Dinge, einschließlich des Menschen, gebildet wird, hat drei angeborene Merkmale, nämlich die Dominanz von nur einem oder die Dominanz von zwei dieser Merkmale. Die drei Eigenschaften der Natur, du kennst sie, wir haben bereits über sie gesprochen: die Gunas.

Der Yogi, der Yoga-Aspirant, sollte die Art und Weise kennen, in der die 5 Elemente der Natur selbst regieren, denn für jeden ist es anders. 

Die Beschaffenheit, mit der jeder geboren wird, ist als “Dosha” bekannt – “Die Kraft der Natur”. 

Diese wird in 3 Gruppen eingeteilt:

• Vata:repräsentiert Luft, Wind und Äther, also Leichtigkeit, Bewegung.
• Pitta: steht für Feuer und Wasser, also für Veränderung, Transformation.
• Kapha:steht für Erde und Wasser, also für Stabilität und Struktur.

Das Wissen um die “Naturkräfte”, auch ” Humoren” genannt, mit denen wir geboren werden, hilft uns, besser zu verstehen, warum wir so oder so “sind”, warum wir auf diese oder jene Weise “reagieren”, warum wir dieses oder jenes Nahrungsmittel mehr oder weniger “mögen”.

Diejenigen, bei denen Vatta überwiegt, sind in der Regel schlank, zart, flexibel; sie sind empfindlich gegenüber Kälte und Wind; sie neigen dazu, aktiv zu sein, sie sind gesellig; sie neigen auch dazu, Probleme aufzuschieben; isst im Allgemeinen gerne scharf, süß, sauer, salzig und salzige Speisen.

Menschen mit einer Pitta-Dominanz sind in der Regel mittelgroß, schlank, muskulös, athletisch; mögen wenig oder keine Hitze; mögen Gesellschaft und Trubel sehr; sind oft Extremsportler; neigen dazu, Probleme effektiv zu lösen; isst im Allgemeinen gerne kalte, süße, saure und bittere Speisen.

Menschen mit einer Kapha-Dominanz sind in der Regel schwerfällig und neigen zu Übergewicht; sie sind in der Regel Stubenhocker und bleiben am liebsten zu Hause oder im Kreise ihrer Bekannten; sie sind nicht sportlich; sie neigen dazu, gut über Problemlösungen nachzudenken, oder sie scheuen davor zurück; isst im Allgemeinen scharfe, würzige, bittere und herbe Speisen.

Obwohl jeder von uns mit einer bestimmten Konstitution geboren wird, sollte berücksichtigt werden, dass sich das Dosha eines jeden von uns, genau wie die Lebensphasen, durch die äußeren Faktoren, denen wir ausgesetzt sind, verändert, im Allgemeinen durch ein Ungleichgewicht der 5 Elemente der Natur, das durch eine falsche Ernährung, ungünstige erworbene Gewohnheiten oder sogar durch einen Unfall verursacht wird.

Die hier für jedes der Doshas genannten Eigenschaften sind allgemein gehalten, als grobe Orientierung, und die Beurteilung des individuellen Dosha erfolgt durch eine tiefergehende Anamnese. Mit diesem kleinen Leitfaden kannst Du jedoch feststellen, ob in Dir eine Naturkraft vorherrscht, obwohl die meisten von uns eine gemischte Konstitution haben.

Der Yogi oder der Yoga-Aspirant kennt seine Konstitution und weiß, dass sie sich im Laufe des Lebens verändern kann. Er ist sich bewusst, dass die Ernährung wichtig ist, um ihn nicht nur körperlich und geistig gesund zu halten, sondern auch um sein Dosha und die Elemente der Natur, aus denen er besteht, im Gleichgewicht zu halten.

Ich lade dich ein, eine Selbstbeobachtung zu machen, damit Du mit diesem kleinen Leitfaden herausfindest, welches dein vorherrschendes Dosha ist, oder welche es sind; analysiere gut, welche Nahrungsmittel dir gut tun, iss intelligent, denn deine Nahrung ist deine vorbeugende Medizin; führe Aktivitäten aus, die dir helfen, gesund und aktiv zu bleiben; Nimm Dir Zeit, um Deinen Körper und Deinen Geist zu regenerieren, ohne faul zu werden; kultiviere Deinen Geist, Deine Konzentration, widme Zeit der Meditation; versuche, Deine Gunas im Gleichgewicht zu halten, immer mit dem Ziel, so sattvisch wie möglich zu sein.

Wenn Du mehr erfahren willst, zögere nicht an den Workshops teilzunehmen, in denen wir dieses und andere Yoga-Themen vertiefen.

“Ayurveda ist die Kunst des täglichen Lebens in Harmonie mit den Gesetzen der Natur“

–Vasant Lad-

***

Beginne und beende  jeden Tag mit dem folgendem Satz:

„Ich bin in Harmonie mit der Natur.“

—————————————-

Ich wünsche Dir alles Liebe.
Laura
Hari OM, Tat Sat.