Die Sadhana im Juli ist “Nichtstehlen”

Namaste Yogi,

Wir hoffen es geht Dir gut und dass Du gesund bist.

Dieses Jahr haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die Qualitäten eines Yogi weiter zu entwickeln, darunter sind: Geduld, Mitgefühl, Resilienz und Heiterkeit.

 

Die Yamas, die Ratschläge für ein bewusstes und besseres Zusammenleben mit unseren Mitmenschen bestehen aus fünf Gliedern.

Die Sadhana (die Aufgabe) des Monats hilft uns dabei da dritte Glied der Yamas zu praktizieren und besser zu verstehen.

 

Im Juli kultivieren wir in uns das

Nichtstehlen
-ASTEYA-

Beginne und beende  jeden Tag mit dem folgenden Satz:

„Ich lebe in Dankbarkeit für alles, was ich habe.“

Und jetzt erfährst Du ein bisschen mehr über Asteya: das Nichtstehlen.

Bist du schon einmal bestohlen worden?

Einige von uns haben das erlebt und ich persönlich kann nur sagen, dass es nicht angenehm ist.

Aber was ist Stehlen? Hast Du jemals darüber nachgedacht?

Wir wissen, dass es Menschen gibt, die aus der Not heraus stehlen, um ihre Grundbedürfnisse zu decken, weil sie an einem Punkt angelangt sind, an dem sie glauben, in einer Sackgasse zu sein, aber auch das ist nicht zu rechtfertigen, denn es gibt immer einen Weg, der uns durch Satya, Ehrlichkeit, führt.

Aber was ist mit denjenigen, deren Grundbedürfnisse gedeckt sind, die eine Arbeit, ein Haus, Nahrung und Transportmittel haben, warum stehlen sie?  Es gibt diejenigen, die es aus Spaß tun, um einen Adrenalinstoß zu bekommen, um den Aufnahmetest zu bestehen und in eine Gruppe aufgenommen zu werden, aber auch um Böses zu tun, um die Regierung zu veräppeln oder weil sie denken, dass alle anderen es auch tun.

Aber wenn wir darüber nachdenken, wenn wir es gründlich analysieren, ist jemand, der stiehlt, jemand, der etwas wünscht oder begehrt, was er nicht besitzt.

Wer kennt nicht jemanden, der “Ameisenklau” betreibt? Der Arbeitskollege, der das Büromaterial der Firma stiehlt, derjenige, der die Handtücher aus dem Hotel klaut, derjenige, der das Obst im Laden isst, bevor er es bezahlt, derjenige, der illegal Musik, Bücher, Bilder, Videos oder Kurse aus dem Internet herunterlädt, derjenige, der Texte oder Teile davon veröffentlicht, ohne den rechtmäßigen Autor zu nennen, derjenige, der die Idee eines anderen stiehlt und sie als seine eigene ausgibt, derjenige, der den Erfolg eines Dritten für sich beansprucht?

Wie Du siehst, beschränkt sich der Diebstahl nicht auf materielle Dinge, sondern auch auf geistiges Eigentum.

Aus yogischer Sicht ist derjenige, der stiehlt, nicht nur jemand, der begehrt, was er nicht besitzt, sondern jemand, der eine tiefe Unzufriedenheit empfindet, jemand, der sich leer fühlt.

Solche Menschen versuchen, diese Lücken auf unangemessene Weise zu füllen, weil sie sich selbst nicht als vollständig betrachten.

Stehlen gibt ihnen das Gefühl von Vollständigkeit, von Gewinn, aber das ist nicht so, das ist Maya, reine Illusion.

Diebstahl beschränkt sich nicht auf das Materielle, wir haben bereits gesehen, dass auch geistiges Eigentum gestohlen werden kann, ebenso wie Zeit, Gesundheit, Freude, innere Ruhe und Gelassenheit.

Apropos Zeit: Kennst Du die goldene Regel der Pünktlichkeit?

Sie besagt Folgendes:

“Wenn Du 5 Minuten zu früh bist, bist Du pünktlich.

Wenn Du pünktlich bist, bist Du Spät dran.

Wenn Du zu spät kommst, bist Du nicht da“.

Pünktlichkeit bedeutet:
Respekt, Verantwortung, Ordnung, Disziplin und Empathie.

 

Zeit ist eines der kostbarsten Dinge, die wir haben, denn sie ist vergänglich, wir können sie nicht zurückbekommen, und so wie wir es nicht mögen, unserer Zeit bestohlen zu werden, sollten wir auch die Zeit anderer schätzen, zumindest indem wir pünktlich sind.

Du wirst sagen, dass Gesundheit etwas ist, das wir nicht stehlen können, richtig?

Wie sieht Deine Ernährung aus? Wie gelingt es Dir, Deinen Körper fit zu halten? Wie geht es Dir dabei mit Deinen selbstzerstörerischen Gedanken? Wenn wir den Verzehr ungesunder Lebensmittel favorisieren, wenn wir uns nicht die nötige Zeit nehmen, um unseren Körper, unseren Tempel, in guter Verfassung zu halten, wenn wir uns ständig wiederholen, wie schlecht wir dieses oder jenes tun, rauben wir uns selbst unsere körperliche und geistige Gesundheit. Das gilt auch für unsere Kinder, denn für sie tragen wir die Verantwortung.

Wie freundlich bist Du? Wie einfühlsam bist Du? Wie ist die Energie, die Du ausstrahlst? Über welche Themen sprichst Du normalerweise?
Ein böses Gesicht, ein Spott, ein Hohn, ein Klatsch, ein negatives Gesprächsthema, verbale Aggression, all das sind Dinge, die anderen und auch Dir selbst die Freude, den Seelenfrieden und die Gelassenheit rauben.

Asteya, das Nichtstehlen,gibt uns viel zu denken und obwohl es scheinbar etwas Einfaches ist, weil wir keine materiellen Dinge stehlen, ist es ein Thema, über das wir meditieren sollten, um es über die materiellen Dinge hinausführen zu können.

Hari OM, Tat Sat.
OM Shanti.

 

 

0
    0
    Dein Warenkorb
    Dein Warenkorb ist leer