Die Sadhana im Oktober ist die “Reinheit “
Namaste Yogi,
Die Niyamas sind die Ratschläge für einen bewussten und besseren Umgang mit sich Selbst; sie ergänzen die Yamas, die Du schon kennst, und bestehen auch aus fünf Gliedern.
Die Sadhana (die Aufgabe) des Monats hilft uns dabei das 1. Glied der Niyamas zu praktizieren und besser zu verstehen.
Im Oktober kultivieren wir in uns
SAUCHA
– Die Reinheit –
Beginne und beende jeden Tag mit dem folgenden Satz:
„Ich streife alte Hüllen ab.“
Saucha ist die erste Regel des Niyama , des Verhaltens uns selbst gegenüber, die bedeutet Reinheit, Sauberkeit und Klarheit, die ja nicht nur mit dem körperlichen Aspekt zu tun hat, sondern auch mit dem Geistigen.
Erinnerst Du dich daran, wie es sich anfühlt, in einem neuen Auto zu sitzen, wie es ist, ein frisch geputztes Haus zu betreten, wie es ist, einen aufgeräumten Kleiderschrank oder eine saubere Küche zu haben?
Wie fühlst Du dich nach dem Duschen, direkt nach dem Zähneputzen oder wenn du dich auf einen wichtigen Termin vorbereitest?
Das Gefühl der Zufriedenheit, der Ruhe und des Friedens hängt zweifellos mit der Sauberkeit der eigenen Person und der Umwelt zusammen, sowohl äußerlich als auch innerlich.
Ich möchte, dass Du dich ein wenig konzentrierst und dir einen völlig unordentlichen und schmutzigen Raum vorstellst, in dem du nicht einmal einen Schritt machen kannst, ohne auf etwas zu treten, in dem es nicht einmal einen Platz zum Sitzen gibt, in dem das ganze Geschirr schmutzig ist; schließe deine Augen und versetze dich für eine Minute an einen solchen Ort…
Wie ist es gelaufen? Welche Empfindungen durchliefen deinen Körper? War es angenehm für Dich? Welche Gedanken gingen Dir durch den Kopf? Ist der Ort, den Du Dir vorgestellt hast, ein Ort an dem Du den Rest Deines Lebens verbringen möchtest?
Saucha beschränkt sich nicht nur auf Sauberkeit, auf äußere Reinheit, sondern bezieht sich auch auf innere Reinheit.
Wie fühlt sich Dein Geist an, wenn er voller Probleme ist, wenn Dir nur negative Gedanken durch den Kopf gehen, wenn Du von Menschen umgeben bist, die sich meist unhöflich ausdrücken, die schlecht über andere reden… Wie fühlst Du Dich, wenn Du Deine Zeit damit verbringst, über die Vergangenheit nachzudenken?
Saucha sagt uns deutlich, dass es notwendig ist, uns von dem zu befreien, was uns bindet, was uns einschränkt, was uns nicht vorwärts kommen lässt. Er spricht zu uns von Reinigung, von Läuterung in all ihren Aspekten.
Wie viele anerzogene Muster schleppst Du auch heute noch in deinem Erwachsenenleben mit dir herum? Wie viele Ressentiments? Wie viele ungelöste Situationen mit deiner Familie, deinen Freunden oder Kollegen? Wie viele negative Gedanken gehen Dir jeden Tag durch den Kopf? Wie viele schlimme Wörter?
Saucha lädt uns nicht nur dazu ein, unseren Körper und unsere physische Umgebung sauber und ordentlich zu halten, was an sich schon ein großer Vorteil ist und uns mit Zufriedenheit und Seelenfrieden erfüllt! Saucha lädt uns dazu ein, noch weiter zu gehen und eine tiefe Reinigung unseres Seins vorzunehmen.
So wie wir uns von Dingen trennen, die nicht mehr nützlich sind, so wie wir unseren Körper und unser Haus sauber halten, ist es wichtig, dass wir versuchen, unseren Geist in Ordnung zu halten, frei von negativen Gedanken, frei von unnötigen Belastungen.
Jeder Mensch kann wählen, wie er handelt, und indem er seine Gedanken auf das Positive lenkt, kann er sein eigenes Leben und die Welt um ihn herum positiv beeinflussen.
Unreinheiten entstehen, wenn du wütend, gestresst, besorgt oder ängstlich über eine Situation bist.
Ein unreiner Gedanke kann sich auch auf die Art und Weise beziehen, wie du dich selbst beurteilst, z.B. wenn du ein Ziel bei der Arbeit nicht erreichst, nicht in der Lage bist, eine Yogastellung auszuführen oder dich während der Meditation ablenken lässt.
Vergiss aber nicht, dass du die Macht hast, dir positive, reine Gedanken zu machen, voller Verständnis, Toleranz, Mitgefühl und Einsicht.
Du entscheidest, wie du dein Umfeld gestalten willst, ob du dein inneres und äußeres Selbst sauber, rein und frei von unnötigen Belastungen hältst.
Hari OM, Tat Sat.
OM Shanti.
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