Die Sadhana im August ist “Zurückhaltung der Sinne und Enthaltsamkeit”

Namaste Yogi,

Die Sommerferien sind da und wir hoffen es geht Dir gut und dass Du gesund bist.

Wir erfahren noch mehr über die Yamas und Niyamas:
Die ethischen Richtlinien des Yoga.

Die Yamas, die Ratschläge für ein bewusstes und besseres Zusammenleben mit unseren Mitmenschen, bestehen aus fünf Gliedern. Ahimsa, die Gewaltlosigkeit, Satya, die Wahrhaftigkeit und Asteya, das Nichtstehlen kennst Du bereits.

Die Sadhana (die Aufgabe) des Monats hilft uns dabei das vierte Glied der Yamas zu praktizieren und besser zu verstehen.

 

Im August kultivieren wir in uns

BRAHMACHARYA
-Zurückhaltung der Sinne und Enthalsamkeit-

Beginne und beende  jeden Tag mit dem folgenden Satz:

„Ich finde das richtige Gleichgewicht zwischen meinen natürlichen Bedürfnissen und Leidenschaften.“

***

Und nun erfahren wir ein bisschen mehr über

BRAHMACHARYA
-Enthaltsamkeit-

In den Yoga Sutras des Weisen Patanjali ist Brahmacharya als Enthalsamkeit beschrieben mit Schwerpunkt auf das was mit dem sexuellen Verhalten zu tun hat.

 

„Ist Brahmacharya fest begründet, erlangt man große Lebenskraft“
-Patanjali-

 

Wir sollten nicht vergessen, das die Definition von Brahmacharya sich im Laufe der Zeit geändert hat und zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich zu verstehen war.

Heutzutage kann Brahmacharia immer noch unter verschiedenen Lebensumständen und Kulturen etwas anderes bedeuten, als dass was wir als „moderne Gesellschaft“ darunter verstehen, denn in verschiedenen Kreisen ist es nicht ungewöhnlich und ist es erlaubt als Mann mehr als eine Frau als Partnerin zu haben oder als Frau mehr als einen Mann als Partner zu haben.
Über das was woanders erlaubt ist oder nicht werde ich nicht in die Tiefe gehen, denn ich lege den Fokus auf unsere „moderne Gesellschaft“.

Es sollte für uns klar sein, dass Brahmacharia so wie es der Weise Patanjali beschreibt, die Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten bedeutet. Inbegriffen sind: Belästigung, sei es verbal oder physisch, Gewalt sei es verbal oder physisch, intime Beziehungen mit Minderjährigen, Misshandlung, Untreue.
Alles das ist in unserer Gesellschaft verboten, aber und wenn wir genau hinschauen, werden wir merken dass alles das in Ahimsa enthalten ist, die Gewaltlosigkeit, denn unser Verhalten sollte anderen nicht schaden, und das hängt nicht von der Art der Kultur ab aus der wir kommen, sondern ist ein universeller ethischer Grundsatz!

Brahmacharia hat auch andere Nuancen, zum Beispiel für diejenigen, die angehende Swamis sind, die ein Noviziat beginnen, ist es etwas Grundlegendes; wir kennen diesen Aspekt in Bezug auf diejenigen, die zum Priester oder zur Nonne geweiht werden.

Für diejenigen, die nicht in die Kategorie Swami, Priester oder Nonne fallen, ist es wichtig zu überlegen, zu beobachten, zu erkennen, ob man ein Sklave der sexuellen Wünsche ist.
Wenn jemand Sklave seiner sexuellen Wünsche wird, verschwendet er wertvolle Lebenkraft und zieht andere mit sich herunter.

Swami Sivananda, erklärt das Brahmacharia auch als die Reinheit der Worte, der Gedanken und Taten um Selbsverwirklichung zu erlangen, zu verstehen ist. Es ist eine ständige Beobachtung des Selbst, nicht nur in Bezug auf das sexuelle Verhalten, sondern auch auf die Reinheit des gesamten Selbst: Geist, Körper und Seele.

Und hier liegt meiner Meinung nach der Schlüssel für einen Yogi von heute; für einen Yogi, der nicht darauf abzielt, ein Swami zu sein, sondern einer, der in dieser “modernen Gesellschaft” lebt und der bewusst auf sich achtet, der sich bemüht, seine Lebenskraft nicht zu verschwenden, der vor allem bestrebt ist, niemandem zu schaden. 

Wie wir sehen können, hat Brahmacharya verschiedene Nuancen: den Aspekt des Noviziats, den Aspekt des Zölibats für den Swami, den universellen Aspekt der Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten sowie die Reinheit des Selbst.
Wie auch immer man es betrachtet, Gewaltlosigkeit ist das übergreifende und leitende Prinzip.

Hari OM, Tat Sat.
OM Shanti.

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